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Professor OneNote

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Hurra. Österreich lässt das PISA-Tal hinter sich. Die Unterrichtsministerin spricht von einer “Trendumkehr”, PISA Erfinder Andreas Schleicher vom “Ende der Talfahrt”. Allerdings ist damit gerade einmal das Niveau von 2003 und 2006 erreicht. Und die Beobachter sind sich einig, dass das heimische Bildungssystem auf der Stelle tritt.

Eine der zentralen Fragen ist: Woher soll die Innovation kommen, die uns als Ganzes voran bringt. Ich meine: Es würde schon mal ausreichen, Innovation überhaupt zuzulassen.

Digitale-Schultasche1 Gehen wir es einmal ganz profan an. Ich habe neulich die Schultasche meiner 10-jährigen Tochter abgewogen: stattliche 8,4 Kilo brachte sie auf die Waage. 8,4 Kilo, die sie jeden Tag auf ihrem Rücken in die Schule und zurück schleppt. Wenn sie Deutsch hat, ist es ein bisschen mehr, da ja dann auch das Wörterbuch mitkommen muss.

WP_20131204_001 Und weil manche Lehrer ja auch abseits der ausgeteilten Schulbücher gerne mal innovativ eigene Wege gehen, werden diverse Übungsblätter aus dem Internet geladen, gedruckt und den Kindern ausgeteilt. Gegen einen kleinen monatlichen Kopierkostenbeitrag wohlgemerkt.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Tablets sind in der heutigen Welt bereits Gegenwart und für viele erschwinglich. E-Books gibt es auch schon und die Digitalisierung von Buchinhalten ist schon lange keine Geheimwissenschaft mehr.

Daher meine Frage: “Wann kommt endlich das digitale Schulbuch?”

Szenenwechsel. Letzte Woche war ich auf der jährlichen “Microsoft Innovation & Education Konferenz”, einer Veranstaltung, die dem Austausch zwischen  einerseits Wirtschaft und Lehrern und andererseits zwischen den Lehrern selbst gewidmet ist. Ein Vortrag war dabei besonders inspirierend; zeigte er doch eindrucksvoll, dass Innovation im Schumpeter´schen Sinne vor allem aus der Anwendung entsteht.

Unter dem Titel “Mathe mit Professor OneNote” zeigte Kurt Söser, ein HAK Lehrer aus Steyr, wie er im Unterricht digitale Medien einsetzt – allen voran OneNote. Dabei beschränkt sich Söser nicht etwa nur auf Vortragsnotizen, sondern vielmehr auf ein kollaboratives Arbeiten, welches über die Bereitstellung via SkyDrive erfolgt.

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So sind die Inhalte für Lehrer, Schüler oder auch Eltern gleichermaßen zugänglich, Notizen und Mitschriften für Schüler zum jeweiligen Stoffgebiet möglich – und das alles ohne ein Gramm Papier.

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Alte Lehr- und Lernmethoden werden damit aufgebrochen. Es wird nicht das Alte einfach “elektrifiziert”, also statt einer Kreidetafel ein Beamer oder ein Whiteboard an einen alterschwachen PC angeschlossen, mit dem ein Großteil der Lehrer kaum umgehen können. Vielmehr verändert sich der gesamte didaktische Zugang des Lehrenden und für die Schüler wird eine personifizierte Lernumgebung geschaffen.

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Ach ja, und da war dann auch noch die Lehrerdienstrecht Diskussion. Der Visionär Kurt Söser hat hier seinen eigenen Zugang: Er bietet vor jeder Mathematik Schularbeit eine Online-Fragestunde via Lync (Audio- / Videokonferenz) an. Noch Fragen?

Referenzen:
Webseite Kurt Söser: www.kurtsoeser.at,
Creative Commons Lizenzvertrag Alle Bilder stammen aus dem Vortrag von Kurt Söser

Hier noch der Hinweis auf einen sehr interessanten KURIER/Futurezone Artikel “Es reicht nicht, Notebooks in die Klassen zu stellen” über die Innovation & Education Konferenz inkl. Interview mit LehrerInnen Gabi Jauck, Kurt Söser und SchülerInnen.



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